Es ist nicht alltäglich, einen Sperber zu Gesicht zu bekommen und schon gar nicht so lange: Meistens sieht man die schnellen Jäger blitzschnell vorbeischießen, ebenso schnell sind sie meistens wieder verschwunden.
Bei diesem Sperber war es anders. Er zog sich mit seiner Beute, einem Spatzen, den er im Garten geschlagen hatte, in meine große Salweide zurück. Über eine Stunde war er damit beschäftigt, seine Beute zu rupfen und zu fressen. Vom Haus aus konnte ich ihn ausgiebig dabei beobachten.
Einige Male ist er mit seiner Beute auf einen anderen Ast geflogen.
Als mir die tief stehende Sonne zunehmend die Sicht nahm, bin ich hinaus in den Garten gegangen. Der Vogel war so sehr mit seiner Beute beschäftigt, dass er mich überhaupt nicht wahrnahm. Letztlich stand ich direkt vor ihm und beobachtete ihn aus ca. fünf Metern Entfernung.
Sperber gleichen vom Aussehen her dem Habicht. Beide Vogelarten haben eine quergebänderte Brust. Sperber sind aber deutlich kleiner als Habichte und haben sich auf die Jagd kleinerer Vögel spezialisiert. Männliche und weibliche Sperber sind verschieden groß und unterschiedlich gefärbt: Während die Oberseite bei beiden blaugrau ist, hat das kleinere Männchen (auf den Fotos) eine rostbraune Querbänderung und ist auch am Hals rötlich gefärbt. Das Weibchen hat eine dunkle „Sperberung“ und einen weißen Streifen über dem Auge. Sperber haben gelbe Augen mit einem markanten gelben Augenring.